Volle Sicht aus der Ferne – a new generation of flight operation

HungaroControl

Intro
Als die Idee „Remote Tower“ vor rund 25 Jahren geboren wurde,  klang es – zugegebenermaßen – schon etwas abenteuerlich. Flugzeuge ohne physikalische Sicht auf Flughäfen starten und landen zu lassen, die auch noch hunderte Kilometer weit weg vom Lotsen im Remote Tower entfernt sind, hörte sich ein wenig wie die Aufgabenstellungen des Agenten in „Mission Impossible“ an. Doch während die Zuschauer gemütlich in ihrem Kino-Sessel sitzen und Popcorn naschen, erfordert es von den Fluglotsen im Remote Tower jede Menge Technik und vor allem tiefgreifendes Know-how, um Flugzeuge sicher aus der Ferne durch Start- und Landephasen zu navigieren. Was anfangs wie die Pointe im „Mission Impossible“-Film klang, ist seit ein paar Jahren ein anerkannter Ansatz bei den Flugsicherungsbehörden weltweit. Immer mehr, vor allem kleinere Flughäfen setzen heute auf das Konzept Remote Tower. Gerade hier lässt sich so der Flugverkehr intelligenter und wirtschaftlicher steuern – ohne Leerlauf für die Lotsen.
Sicherheitssystem am Flughafen

Nicht ganz so spektakulär wie der Geheimagent, der aus brennenden Autos springt und sich über die Dächer von Wolkenkratzern abseilt, aber genauso beachtlich ist die Leistung der Fluglotsen im Remote Tower von HungaroControl in Budapest. Mit seinem Remote-Tower-Konzept war der Flughafen mit rund 100.000 Flugbewegungen pro Jahr europaweit einer der ersten aus der Entfernung gesteuerten Flughäfen. Die Lotsen werden dabei von einer Menge Technik wie hochmodernen Kamera-Infrastrukturen unterstützt, die Echtzeitbilder und eine 360-Grad Ansicht des Flughafen-Vorfeldes ermöglichen.

Für die Kontrolle des Flughafenvorfeldes war für die Air Traffic Controller (ATCOs) die direkte Sicht aus dem Tower bis dahin von zentraler Bedeutung. Die Boden,- Lande- und Abflugbewegungen ohne direkte Sicht auf das Flughafengelände und die Landebahnen zu managen – ein innovativer Ansatz und eine Herausforderung, denen sich HungaroControl mit Erfolg stellte. Das Ergebnis: eines der bis dahin modernsten Remote-Flugüberwachungszentren in Europa.

Über HungaroControl

Die ungarische Flugsicherungsorganisation HungaroControl überwacht den Luftraum über Ungarn und bietet Flugsicherungsdienste und Fortbildungen für das Flugsicherungspersonal. Ihr Ziel: einen sicheren und zuverlässigen Flugsicherungsservice in einer effizienten, kundenorientierten und transparenten Weise zu gewährleisten. Für das Projekt Remote Tower Budapest setzte HungaroControl auf modernste technische Lösungen, die Fluglotsen rund um die Uhr bei ihrer Arbeit unterstützen.
Zur Webseite von Hungaro Control
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Aus einem neuen Kontrollraum in der Nähe des Budapester Flughafens überwacht HungaroControl den Luftraum über Ungarn und lotst Flugzeuge in der Sinkflug-, Lande- und Abflugphase. Eigentlich war HungaroControl jahrelang im Budapester Flughafenturm beheimatet. 2015 stand für das Management fest: Es ist Zeit für Umbrüche. Der ursprüngliche Tower war in die Jahre gekommen und hatte eine 30 Jahre alte Infrastruktur. Die ATM-Systeme waren bereits mehrmals aufgerüstet und die Kapazitäten für weitere Modernisierungen weitestgehend ausgeschöpft. Zudem musste eine vollständige Flughafenkontrolle gewährleistet sein, selbst dann, wenn der Tower aufgrund von Renovierungen stillgelegt wird. Im Fokus stand das Erhöhen der Sicherheit und der Produktivität. Es sollte eine neue Steuerungsanlage für den Flugbetrieb aufgebaut werden, die vom Flughafen selbst unabhängig ist und von HungaroControl selbst betrieben wird.
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Remote Tower goes on air

Mit dem Budapester Projekt wurde eine leistungsfähige Lösung erschaffen, welche Flugzeuge sicher und zuverlässig durch die Sinkflug-, Lande- und Abflugphase lotst und die Vorteile des satelliten-gestützten Ankunfts- und Abflugverfahrens nutzt. Das alles erfolgt aus einem räumlich entfernten Kontrollraum – dem Remote Tower. Hier wurden neue, moderne und effizientere Arbeitsplätze für verbesserte Arbeitsabläufe geschaffen sowie exakte Anforderungen an Redundanz, Sicherheit, Produktivität und optimierten Wartungsmöglichkeiten umgesetzt. Eine zentrale Rolle spielte dabei die riesige Videowand, bestehend aus 32 Monitoren, auf der die Überwachungsbilder von allen am Flughafen installierten Thermo-Kameras zusammenlaufen und den Flughafenbetrieb rund um die Uhr überwachen. Bei dem anspruchsvollen KVM-Lösungskonzept entschied man sich für die Systeme der Guntermann & Drunck GmbH (G&D).
Beleuchtete Start- und Landebahn am Flughafen

Ready for take-off

Ungarns Remote-Tower-Konzept basiert auf der bidirektionalen Integration des bestehenden Bodenüberwachungssystems (A-SMGCS ) und eines an mehreren Orten am Flughafen aufgestellten Kameranetzes. Modernste Thermokameras senden rund um die Uhr Videofeeds an vier Video-Wall-Server. Mithilfe der KVM-Matrix ControlCenter-Digital werden die Feeds auf die Kontrollraum-Videowand aufgeschaltet. So bleiben das Flughafenvorfeld sowie die Start- und Landebahnen stets visualisiert. Die aus 32 Bildschirmen bestehende Videowand liefert ATCOs umfassende visuelle Informationen und ermöglicht einen Überblick über den gesamten Flughafen. Ein gespiegeltes, redundantes Videowall-Server-System ist mithilfe der KVM-Matrix per Tastendruck abrufbar. Das garantiert selbst bei Störungen die fortlaufende Überwachung des Flughafenvorfeldes.
Um die Anforderungen an Sicherheit, Redundanz, Produktivität und optimierten Wartungsmöglichkeiten bestmöglich umzusetzen, erarbeitete der ungarische Integrator StudioTech ein KVM-Konzept für den voll-redundanten Aufbau der Bedienrechner und deren räumlichen Auslagerung aus dem Kontrollraum.

Blick in den Remote Tower

Im Kontrollraum der ungarischen Flugsicherung befinden sich fünf Controller Working Positions. Jede davon greift auf mehrere Rechner zu. Ein Teil der Rechnertechnik wurde in einem klimatisierten und zugangssicheren Serverraum ausgelagert und wird ebenfalls über den KVM-Matrixswitch ControlCenter-Digital an den Arbeitsplätzen verfügbar gemacht. Über die Arbeitsplatzmodule DVI-CON können die Bediener auf die entfernten Rechner in Echtzeit zugreifen, als wären sie noch physikalisch unter dem Controller-Tisch verfügbar.

Der unsichtbare Wingman

Was sich so selbstverständlich anhört und intuitiv zu bedienen ist, ist mit jeder Menge KVM-Technik im Hintergrund verbunden. Die KVM-Systeme entlasten die Fluglotsen bei ihrer Arbeit, ohne von ihnen bewusst wahrgenommen zu werden – wie ein unsichtbarer Wingman hinter den Kulissen.
Im Remote Tower in Budapest wurden nicht nur Videowall-Server und Bedien-Rechner redundant aufgebaut, sondern vielmehr wurde auch ein zweiter, komplett gespiegelter Matrixswitch ControlCenter-Digital eingesetzt. Sollte – im Falle einer Störung – eine KVM-Matrix ausfallen, wird automatisch über die zweite Matrix geschaltet. Dank der Vollredundanz ist somit sichergestellt, dass alle Lotsen ihre Arbeit wie gewohnt fortführen können.
120
Rechner-Module
02
redundate Matrix-Systeme
60
Arbeitsplatzmodule

Präventives Health Management

Die SNMP-Überwachung der Betriebszustände aller KVM-Komponenten garantiert das automatische Umschalten zwischen Haupt- und Redundanz-Rechner. Die überwachten Werte werden als SNMP-Trap versendet und dem technischen Personal zur Verfügung gestellt. Die Techniker können ihrerseits via SNMP-GET proaktiv Werte abfragen und so die Systemzustände der KVM-Geräte und der angeschlossenen Peripherie präventiv beobachten.

The impossible becomes possible

Mit dem neuen Konzept erhöhte HungaroControl die Ausfallsicherheit und die Verfügbarkeit aller Systeme, reduzierte zudem in hohem Maße Lärm- und Abwärmeemissionen und sorgte für effiziente, ergonomische und benutzerfreundliche Arbeitsabläufe. Die Arbeit des IT-Personals wurde deutlich einfacher. Nun können die Techniker die Computer im separaten Areal warten und konfigurieren, ohne die Arbeit der ATCOs zu unterbrechen. Der vollredundante Aufbau der Systeme garantiert ein Maximum an Ausfallsicherheit.
Ob Anflug, Abflug oder Boden-Management – bei jeder Flugbewegung unterstützt KVM von G&D die Fluglotsen unsichtbar. Sie können sich bei ihren verantwortungsvollen Aufgaben voll und ganz auf die Technik im Hintergrund verlassen, damit es am Ende eines jeden Tages heißt „Mission possible“. Das Unmögliche möglich machen – auch ohne coole Stunts und verrückte Action wie aus dem Film sorgen die Lotsen aus dem Budapester Remote Tower heraus für zuverlässige Starts und Landungen und somit die Sicherheit aller Passagiere.

G&D Kontakt

Komplexe Themen lassen sich am besten persönlich besprechen. Per Chat, E-Mail, Telefon oder in einer persönlichen Demo

 

remote und vor Ort.

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